Berührung mit der Szene "Behindertentauchen"
Bislang war ich Einzelgänger, ein ganz "normaler" Tauchtourist, der eben aus "Fun" taucht.
Auf der "REHA" in Düsseldorf, die seinerzeit als größte Rehabilitations- und Hilfsmittelmesse der Welt alle zwei Jahre stattfand, stieß ich auf eine Podiumsdiskussion zur Thematik "Behindertentauchen" - mit einer spärlichen Besetzung mit nur 3 behinderten Tauchern! Also bot ich dem Veranstalter, "HSA - Handicapped Scuba Association" kurzfristig an, hier auch meinen Beitrag zu leisten. Somit kam ich nun mit dem Behindertentauchen in Berührung und lernte nach und nach immer mehr behinderte Menschen kennen, die auch dem Tauchsport frönen - ob nun beispielsweise blind, halbseitig gelähmt oder einen Rollstuhl benutzend.
Im Rahmen der Düsseldorfer "BOOT"-Messen war besagter Verband auch Organisator von Internationalen Symposien zum Thema Behindertentauchen, wo ich weitere namhafte Persönlichkeiten (auch Tauchmediziner) und behinderte Taucher als Referenten kennenlernente.
In Diskussionsbeiträgen machte ich immer wieder auf die positive Auswirkung des Tauchens für behinderte Menschen aufmerksam. Herr Dr. med. Ulrich van Laak (siehe Bild), nationaler Direktor von "Divers Alert Network" (DAN) Europe für Deutschland und Österreich, nahm dies wohl zum Anlass, mich als "Pionier des Behindertentauchens" zu bezeichnen.
So wurde ich auch in dieser "Szene" bekannt und es folgten Einladungen zu jährlichen Interviews am Tauchturm bei der "BOOT".
Tauchen für die Wissenschaft ...
1998 wurde ich zu einem Workshop für Tauchmediziner in der Deutschen Sporthochschule Köln zur Thematik "Tauchen mit Einschränkungen" eingeladen, wo behinderte Taucher im Schwimmbecken ihre Tauchtechnik demonstrieren sollten. Mit Blick auf die Wassertemperatur wurde mir ein "Shorty" zur Verfügung gestellt, in dem ich mich nur mit Hilfe mühsam hineinzwängte - zum aller ersten Mal ... ! Ich zog wie gewöhnlich im Becken meine Bahnen, bis plötzlich mein Lungenautomat "durchblies", also unentwegt Luft entwich, bis meine Pressluftflasche restlos leer war. Ich tauchte aus 5 m Tiefe auf und ließ mir zur Fortsetzung meiner Demonstration ein neues Gerät geben ...
Ehrenamtliches Engagement
2003 wurde ich zum deutschen PR-Manager der IAHD, einer internationalen Behindertentauchorganisation mit Sitz in den Niederlanden ernannt und wenig später auch Mitbegründer und 2. Vorsitzender des Förderverein des Behindertentauchens in Deutschland.
In beiden Organisationen war ich Ko-Ausbilder für Tauchlehrer zum Behindertentauchlehrer (auch für Tauchbasen in Ägypten und Polen) sowie als Ko-Anleiter bei Schnuppertauch-Events tätig. Persönliche Gründe führten allerdings zum Austritt aus besagten Vereinen.