Beginn meiner Tauchkarriere
Ein sogenanntes "Schnupper-Tauchen" auf der Malediven-Insel "Meerufenfushi" 1985 endete mit folgendem Schlüsselerlebnis:
durch eine falsche Bedienung der Knöpfe am Inflatorschlauch des Tarierjackets schoss ich durch einströmende Pressluft plötzlich aus ca. 2 m Tiefe zur Wasseroberfläche ...
Ein kurz vor dieser Reise tragischer Unfall einer guten behinderten Bekannten mit einer tödlichen Lungenverletzung hielt mich jedoch davon ab, die Tauchausbildung zu beginnen - meine Lunge hätte auch platzen können - unter Wasser verhalten sich Gase anders ... So redete ich es mir ein.
Nach Verarbeitung und Überwindung dieses traumatischen Erlebnisses flog ich ein Jahr später allein zur Malediven-Insel "Eriyadu", nordwestlich des Nord-Male-Atolls gelegen, wo ich nun fest zur Grundausbildung entschlossen war ...
Durch besagtes Schlüsselerlebnis beherrschte ich sehr schnell das Tarieren, das heißt, den Schwebezustand unter Wasser herzustellen durch präzises Wasserfluten oder Lufteinlassen in die Tarierweste ...
Den Kurs bestand ich im Oktober 1986 - der Sporttauchschein wurde mir ausgehändigt. Einige wenige praktische Übungen, die konditions- oder behinderungsbedingt nicht möglich waren, wurden nicht eingetragen bzw. abgezeichnet, z.B. mit ABC dreimal innerhalb einer Minute auf 3 m tauchen oder die Pressluftflasche in 3 m Tiefe antauchen und sie anzulegen.
Diesen Schein reichte ich dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) zur Umschreibung in ein scheckkartengroßes, international anerkanntes Brevet ein. - Zurück kam jedoch folgender Brief:
"... nach Rücksprache mit Herrn S. (VDST-Ausbildungsleiter) ist eine Umschreibung auf ein internationales CMAS-Brevet nicht möglich, da die deutschen Tauchsportabzeichen als Befähigungsnachweis zur Ausübung des Tauchsports gelten. Wir bitten Sie um Verständnis für diese Maßnahme, da es sich hierbei um ihre eigene Sicherheit handelt."
Diese schockierende und diskriminierende Aussage hielt mich aber nicht davon ab, weiterhin (quasi illegal) zum Tauchen zu den Malediven zu fliegen. Mit jenem unvollständigen Sporttauchschein und immer voller werdendem Logbuch "bewaffnet", erläuterte ich den jeweiligen Tauchbasen-Leitern meine Situation und war nach ohnehin obligatorischen Check-Tauchgängen stets voll mit in der Partie.